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Vierter Erfolg hintereinander für die Sendlinger, die aber bis zum Acht-Meter-Schießen gegen starke Grasbrunner zittern mussten
Zentimeter waren es am Ende, die dem TSV Grasbrunn zur Sensation gefehlt haben. Bis zum letzten Schuss des Achtmeterschießens hatten die Grasbrunner Mädels den Seriensiegern vom FFC Wacker beim großen Finale in Huglfing Paroli geboten. Helena Doll, die Grasbrunner Torjägerin vom Dienst, legte sich den Ball auf den Punkt, lief an – und sank zusammen, als ihr Schuss an die Latte gekracht war. Hinter ihr sprinteten im gleichen Moment die Mädchen vom FFC Wacker los, um sich mit Torhüterin Katharina Wagner zu einer Jubeltraube zu vereinen.
Auch bei der vierten Auflage des Merkur CUP Mädchen heißt der Sieger nach einem 4:3 nach Achtmeterschießen somit Wacker. So schwer wie in diesem Jahr wurde es den Sendlingern aber noch nie gemacht beim U 11-Turnier, das unsere Zeitung in Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Fußball-Verband (BFV) und den Sponsoren E.ON, CEWE, Ensinger Mineral-Heilquellen und der Bavaria Filmstadt austrägt.
Und so galt auch einer der ersten Gedanken von Wacker-Trainer Thomas Leber den unterlegenen Kontrahentinnen: „Grasbrunn macht eine Spitzenarbeit. Spielerisch, von der Antrittsschnelligkeit und vom ganzen Konzept sind sie für mich das stärkste Team neben uns.“ Dass es im Endspiel wie schon im Vorjahr zum Aufeinandertreffen von Wacker und Grasbrunn kommen würde, war früh abzusehen. Beide meisterten ihre Gruppe souverän mit drei Siegen und gaben sich auch im Halbfinale keine Blöße.
Das Finale bei strahlendem Sonnenschein war dann ein Duell auf Augenhöhe. Die Grasbrunner Torjägerin Helena Doll traf per Fernschuss zum 1:0. Die Führung währte aber nur ein paar Sekunden. Direkt am Mittelkreis fasste sich Wackers Nummer 7 Alicia Leyh nach dem Anstoß ein Herz und glich mit einem überraschenden Schuss zum 1:1 aus, das bis zum Ende der regulären Spielzeit bestand haben sollte. „So nah wie wir war noch nie eine Mannschaft an Wacker dran“, schwor Grasbrunns Trainer Harry Pirker seine Mädels auf die Verlängerung ein. Beide Teams sollten noch eine große Chance bekommen, doch ein Tor fiel nicht mehr.
Die Entscheidung musste also vom Achtmeterpunkt fallen. Grasbrunn hatte dafür ein besonderes Manöver parat: Carlotta Schwoerer, die bislang als Spielmacherin geglänzt hatte, zog sich die Torwarthandschuhe an. Sie hielt nicht nur einen Elfmeter, sondern zeigte auch als Schützin keine Nerven und verwandelte cool links unten.
So cool waren auch beim späteren Sieger von Wacker nicht alle. Wessen Nerven am meisten geflattert hatten, darüber gerieten die Mädchen nach der Siegerehrung in längere Diskussion. Zoe Raabe fand, als erste Schützin hatte sie es am schwersten. Kurzfristig verstummten die Mädels dann bei der Frage, wie der vierte Merkur-CUP-Erfolg in Serie überhaupt zu nennen sei. „Bei zwei Mal ist’s ein Double“, sagte Nadia Abidi, „beim dritten ein Triple – und vier Titel nennt man dann vielleicht ein Viertel?!“